Dienstag, 5. Juni 2007

Tag 22 – 01.06.2007 – Stockholm


- kurz nach halb sechs war kam der Zug in Stockholm an… als erstes suchte ich die Sanitäreneinrichtungen des Bahnhofs auf… diese waren zum Glück in einem sehr ordentlichen Zustand… so konnte ich die letzten Tage wieder von mir abspülen und fühlte mich anschließend wieder frisch… da es noch sehr früh und draußen noch bewölkt war, blieb ich noch etwas im Bahnhof… ich musste eh noch weiter an meinem Blog schreiben… durch einen glücklichen Umstand… ein netter Mann hielt mir beim Verlassen die Tür auf… kam ich in die Bahn-Lounge für Passagiere 1.Klasse… dort konnte ich mich sowohl mit Strom als auch mit Frühstück versorgen… sehr praktisch :-)
- anschließend verließ ich den Bahnhof… hatte aber nur einen sehr groben Stadtplan und wollte eigentlich direkt zur Touristeninformation… irgendwie fand ich dann aber doch wieder mal diese und dann wieder eine andere Straße verlockend und so marschierte ich letztlich wieder meiner Nase nach kreuz und quer durch die Stadt – in einem Park traf ich auf einen Schulabschlussjahrgang, der gerade beim Aufstellen zum Gruppenfoto war… alle Schüler/-innen hatten eine Art Matrosenmützen auf… die Jungs meist Anzüge und die Mädels kurze weiße Kleider an… wenn der Wind nicht so frisch gewesen wäre, hätte man da durchaus länger Verweilen können
- irgendwann war mir mein Kreuz-Und-Quer-Laufen dann doch planlos… zu mal ich nicht mehr wusste, wo ich bin… was ich, wie sich später herausgestellt hat, auch vorher nicht wusste… jedenfalls habe ich dann irgendwie doch noch zur Touristeninfo gefunden… da war es aber schon 13 Uhr… welche Museen es in der Stadt kam und welche Stadteile es gibt, wusste ich zuvor schon, nun aber hatte ich einen brauchbaren Stadtplan… so machte ich mich gleich auf zum „Junibacken“… der Kindererlebniswelt, die Astrid Lindgrens Geschichten thematisiert… der Eintritt war verglichen mit anderen Museumspreisen sehr hoch, aber er hat sich gelohnt… sicher wäre das Vergnügen noch größer gewesen, wenn ich Kinder mitgehabt hätte, aber konnte mir ja nicht einfach eines auf der Straße ausleihen… Junibacken besteht im wesentlichen aus drei Teilen… zwei riesengroßen Indoor-Erlebnisspielplätzen… mit kleinen eingerichteten Häusern, die teils mehrere Etagen haben… man von einem ins nächste gehen kann… und die meist thematisch mit Astrid Lindgrens Geschichten zu tun haben… ein wirkliches Kinderparadies… gekrönt wurde das ganze durch eine Fahrt durch eine Märchenwelt, in der einzelne Szenen aus der Lindgren’chen Geschichten dargestellt und erläutert wurden… man saß dabei in einer Art Strandkorb… jeweils vier Personen nebeneinander… und fuhr, flog und drehte sich durch, über und zwischen den verschiedenen Szenen… im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch
- das Wetter war schon den ganzen Nachmittag eher trüb und im Ansatz regnerisch… so bin ich vom Kinderland aus ins unweit entfernte Nordische Museum… dort sind verschiedenste schwedische Traditionen, Bräuche, Volkskunst und deren geschichtliche Entwicklung ausgestellt und erläutert… am schönsten waren hier die Weihnachtsdioramen anzusehen
- von Djurgarden der Freizeitinsel Stockholms bin ich dann über die Innenstadt zur Gamla Stan, der Altstadt… hier im ursprünglichen Stadtkern findet man sowohl mächtige und prunkvolle königliche Gebäude als auch schmale Gassen mit meist ebenso schmalen Häusern… eine erhebende und gemütliche Atmosphäre – auf einem der vielen Plätze ließ ich mich nieder und hatte, völlig unerwartet, sogar Zugang zum Internet… nachdem ich meine Mails abgerufen hatte, vergnügte ich mich bei Youtube mit Filmausschnitten von Harald Schmidt und Ottmar Zittlau aus Wochenschau-Zeiten
- mit beanspruchtem Zwerchfell erkundete ich dann auch noch den Stadtteil Södermalm… hier wechseln sich Gebäude aus der Gründerzeit, mit Bauhausbauten und derzeit modernen Häusern ab – meist finde ich Bauhaus-Architektur unschön… aber in diesem Dreiklang kann sie sich positiv abheben und die Wirkung der anderen Gebäude wiederum verstärken… inzwischen war die Sonne wieder herausgekommen und so herrschte wieder richtiges Fotowetter
- abermals die Altstadt durchquerend, bin ich am Abend zurück zum Hauptbahnhof… da es nach Göteborg keinen Nachtzug gab, hatte ich beschlossen zu erst nach Malmö zu fahren… beim Schaffner konnte ich auch kurzfristig noch einen Platz im Zug reservieren… leider bestand dieser komplett aus Liegewagen und so musste ich doch einiges mehr zahlen als sonst… zumindest war das damit gecharterte Bett ausreichend lang, um mich auch in ausgestreckter Form zu beherbergen

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Lars,
freue mich immer wieder, Deine Blogs zu lesen. Dass Du das Aufblaskissen und die Augenklappe mitgenommen hast, dürfte die beste Investition in den Tag 1 nach 31 gewesen sein. Allmählich scheinst auch Du ein klein wenig müde zu werden. Übrigens: nimm doch einfach mit, was Dir so in die Finger kommt. Bei Deinem unausgefülltem Tagesprogramm kannst Du doch noch in jedem Ort das Postamt aufsuchen, und den Krimskrams per Paket in die Heimat senden. Gut, dass nicht gerade Ostern ist ;-). Das verstehen natürlich nur Insider.