Freitag, 8. Juni 2007

Tag 25 – 04.06.2007 – Kopenhagen/Amsterdam


- gut ausgeschlafen und gelaunt habe ich mein Zimmer in der Jugendherberge verlassen… im Foyer musste ich dann aber feststellen, dass es draußen regnet… ziemlich kräftig… also habe ich meinen Rucksack und mich selbst wieder wetterfest verpackt… dann ging es los… mein ADAC-Stadtplan/Reiseführer, der bei meinen letzten Aufenthalten etwas in Vergessenheit geraden war, gab mir diesmal wieder meine Ziele vor
- als erstes sah ich mir die Schlossinsel an und beobachtet, wie eine japanische Reisegruppe versuchte vollzählig Unterschlupf vor dem Regen unter einem ca. 50cm breiten Torbogen zu finden – auch so dicht gedrängt, ragten zwischen den Köpfen, Schirmen und Regenjacken noch die Fotoapparate heraus… über den Kongens Nytorv ging es dann weiter zum Schloss Amalienborg… auf ersterem Platz sah es aus wie auf einer Müllhalde… dank dem ADAC-Reiseführer konnte ich aber erfahren, dass dies nicht ständig so ist, sondern dass dort einmal im Jahr die Abiturienten ihren Abschluss feiern… und das war wohl am Vorabend der Fall gewesen
- die Straßen sind von vorwiegend alten schön restaurierten Häusern gesäumt… große, prächtige Häuser, barocke oder Renaissancebauten, genauso wie kleine Schmale Fischer- oder Handwerkshäuser… entlang des Nyhavn, eines Stichkanals, ist in jedem Haus unten ein kleine Restaurant zu finden… weiter zum Hafen zu sind in den riesigen Speichern inzwischen noble Hotels untergebracht
- mein weiterer Weg brachte mich dann zur Friedrichs- oder auch Mamorkirche… sie wurde 1949 vom König ein Auftrag gegeben, nach seinem Tod aus Geldmangel aber nicht fertig gestellt… erst ein wohlhabender Kaufmann lies 100 Jahre später die Bauarbeiten beenden… jetzt ist die 46m hohe Kuppel der Kirche im Stadtbild nicht übersehbar… im Verhältnis mit den Dimensionen des Kirchenraumes und des Prunkes passen aber nur relativ wenig Gläubige in die Kirche… so gesehen eine etwas ineffektive Planung
- gegen Mittag kam ich nach einem Rundgang am alten Stadt-Kastell am bekanntesten Wahrzeichen Kopenhagens an: der kleinen Meerjungfrau… im ADAC-Reiseführer stand, ihr sei schon zwei mal durch Vandalen der Kopf mit der Säge abgetrennt worden… sichtbar war davon jedenfalls nichts mehr…da saß einfach eine kleine, junge Frau und blickte etwas traurig aufs Wasser… bei Germanys Next Topmodel hätte sie so keine Lorbeeren ernten können… dafür hatte sie zu wenige Facetten
- Richtung Nationalgalerie und Schloss Rosenborg kam ich an der Arbeitersiedlung Nyboder vorbei… hier hatte der damalige König schon 1631 eine Sozialbausiedlung errichtet, um die weitere Abwanderung der Arbeiter, bedingt durch die Schifffahrt, zu verhindern… die kleinen, eingeschossigen, gelben Reihenhäuser hoben sich auf jeden Fall deutlich von den übrigen Häusern im Stadtviertel ab… diese waren meist Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut… relativ schlichte Ziegelhäuser und dazwischen noch schlichtere Funktionalbauten
- Vom Schlossgarten des früheren Sommerschlosses Rosenberg aus, konnte man den Spielmannszug der Nationalgarde bei unklar bleibenden Übungen beobachten… mindestens genauso sehenswert war aber der schön gepflegte Schlossgarten
- Am Runden Turm vorbei, den ich auf Grund nicht vorhanden sein Dänischer Kronen nicht besteigen konnte, ging ich über die Haupteinkaufsstraße zum Rathausplatz und von dort weiter, am Tivoli vorbei, zum Hauptbahnhof… den Tivoli hätte ich gerne auch besucht, aber für ihn wurden wie für einen Erlebnispark Eintrittsgebühren verlangt und alleine ist solch ein Parkbesuch auch wenig reizvoll
- So saß ich gegen 16 Uhr wieder im Zug… diesmal zum Flughafen Kopenhagen… die Ritualien inzwischen gewöhnt, verlief das Einchecken, die Sicherheitskontrolle und auch der Flug problemlos – irgendwann im Tagesverlauf bekam ich etwas Schnupfen, fühlte mich sonst aber pudelwohl… das nur als Anmerkung – beim Aussteigen aus dem Flugzeug lernte ich einen Indonesier kennen… er war aber in Europa aufgewachsen und lebte jetzt in der Nähe von Amsterdam… seine Freundin, die von den Farör Inseln stammt, lebt in Malmö und so besuchen sie sich immer abwechselnd mal hier, mal da… diesmal hatte er sie gerade wieder besucht… wir unterhielten uns noch etwas über dies und das… er zeigte mir den Weg zum Bahnhof und dort trennten sich unsere Wege wieder
- Gegen 19:45 war ich in Amsterdam… ich hatte noch keine Jugendherberge und musste somit erstmal irgendwo einen kostenlosen Internetzugang finden, um nach freien Betten suchen zu können… ich hatte viel Glück, denn gleich mein erster Versuch auf dem Weg in die Innenstadt war erfolgreich… eine Meyers-Bootsrundfahrten hatten ihr Netz offen und so machte ich mich auf die Suche… auch dabei hatte ich Glück… bei hostelworld.com fand ich für 20€ zentrumsnah ein Hostel mit freien Betten… auf eine Onlinebuchung verzichtete ich in diesem Fall, schließlich war ich in einer halben Stunde dort und konnte mir somit die Buchungsgebühren sparen… in der Jugendherberge angekommen war das Bett glücklicherweise immer noch frei… aber es war das letzte und so wollte der nette Mensch an der Rezeption erst 30€… nachdem er aber telefonisch bei seinem Chef nachgefragt hatte… war notwendig, wie er sagte… er war der Chef (hat er nicht gesagt)… konnte ich dann doch für die 20€ übernachten – mit mir im Zimmer einmal mehr ein paar US-Boys auf Europatripp
- Ich hatte mich dann noch mal in die Stadt aufgemacht… die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont… für stimmungsvolle Fotoaufnahmen war ich leider etwas zu spät – schon auf dem Weg zur Jugendherberge hatte ich einige Fotos gemacht und dabei mit Schrecken festgestellt, dass der Autofokus ausgeschalten war… keine Ahnung wie lange das schon der Fall war… hoffentlich war es mir erst an diesem Abend beim Herausnehmen der Kamera passiert… andernfalls habe ich wohl schon länger ziemlich unscharfe Bilder gemacht… an dem Kamerabildschirm fällt das kaum auf… und aufs Notebook überspiele ich sie ja immer erst mit etwas Verzögerung
- Wieder im Hostel versuchte ich den kostenlosen Internetzugang zu nutzen… grundlegend funktionierte das aus… allerdings brach die Verbindung ständig zusammen oder ging nur sehr schleppend… mit einiger Geduld schaffte ich es dann aber doch, zumindest einige meiner letzten Tagesberichte in mein Blog zu stellen… mit noch etwas mehr Geduld konnte ich mir sehr stockend auch noch die Best-of-Kurzfilme der letzten Harald-Schmidt-Sendungen anschauen… das tat meinem Zwerchfell mal wieder gut :-) … gegen zwei Uhr schlief ich dann endlich ein

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