- Bis kurz nach zwei hatte ich wieder an meinen Tageszusammenfassungen und Fotos gearbeitet und gespielt, dann versuchte ich etwas zu schlafen… damit ich sie aber nicht vier Wochen lang völlig nutzlos mit mir herumgetragen hatte, probierte ich diesmal meine auf Körperbreite zurechtgeschnittene Isodecke aus… meine Fleecejacke diente als Kopfkissen und so schlief ich angenehm gut und fest – an dieser Stelle auch noch eine Anmerkung zu der wohl etwas unkomfortablen Übernachtungsart der letzten Tage… wegen eines Kommentars wollte ich darauf noch einmal eingehen… Komfort habe ich ja daheim, dazu brauch ich nicht reisen und alles was ich unterwegs wirklich benötigte war irgendein sicherer und trockener Platz zum Schlafen, eine Dusche, günstiger Weise mindestens aller zwei bis drei Tage eine Steckdose und gelegentlich ein Waschbecken samt Trockner oder die Möglichkeit meine Sachen eine Nacht über aufzuhängen und so zu trocknen… die Jugendherbergen in der Mitte meiner Reise waren meist nur gewählt, weil es zu diesen Orten keine Nachtzüge gab und ich die Aufenthaltsräume der Bahn noch nicht ausprobiert hatte - ich bedanke mich also für die Anteilnahme, war aber mit nahezu allen meinen Übernachtungen zufrieden
- Bordeaux war wieder eine der Städte, von der ich einen ADAC-Stadtplan mit Erläuterungen für Touristen hatte… dadurch konnte ich meinen Weg etwas besser planen - gegen acht Uhr bin ich vom Bahnhof aus Richtung Garonne losgelaufen… den Fluss in Sichtweite stand ich mitten in einer großen Baustelle, dem Kai Ludwig des XVIII… zwischen Sand, Baudreck und Absperrungen kämpfte ich mich über teils Straße, Fussweg, Straßenbahnschienen oder Radweg entlang des Flussufers Richtung Stadtzentrum… nach einer Weile kam ich an einen Abschnitt, der bis auf einige Kleinigkeiten schon so gut wie fertig gestellt war… noch war hier nur vereinzelt eine Menschenseele zu sehen… ich setzte mich auf eine Bank, betrachtete den Fluss und wartete wie das Leben am Kai erwachte… mit der Zeit kamen immer mehr Jogger, Inlineskater und Radfahrer, um sich sportlich zu ertüchtigen… Platz dafür war genug… in einer Breite von gut 20 Metern gab es keine Kollisionsgefahr… von Fluss aus gesehen wurde dieser Streifen gefolgt von einer knapp ebenso breiten Grünanlage, dann kam die Straßenbahn, dann die Straße und schließlich die forderste Häuserzeile… wie ich später auf einer Tafel las, wurde der gesamte Kai in den letzten Jahren umgestaltet… laut Information sollte er auch schon seit Herbst 2006 fertig sein… das hatte wohl nicht ganz geklappt… im weiteren Verlauf folgten aber noch Schiffsanlegestellen, eine riesiger Skaterparkur, eine Marktfläche und mehrer Veranstaltungshallen und Restaurants… all diese Objekte passierte ich beim Weiterlaufen… an der Bootsanlegestelle lag die „Europa Nassau“ vor Anker… nach meiner Zählung hat sie 160 Kabinen und somit Platz für ca. 320 Passagiere… für all diese Menschen gibt es aber nur vier Rettungsboote… da dürfte es ziemlich eng zu gehen – auf der Skateranlage war anfangs noch wenig los… um diese Zeit turnten nur ein paar kleine Kinder darauf herum – mehr Trubel war dagegen auf der Marktfläsche… dort wurden schon alle möglichen Speisen angeboten… fangfrische Meerestiere, Backwaren und Konfiserie, Obst und Gemüse und auch alle Art warmer Gerichte
- Mein Weg führte mich dann weiter in einen nahe gelegenen öffentlichen Park… er war sowohl eine Oase der Entspannung, als auch Spiel und Spaß für Kinder – ich hatte hier das Glück einige hoffentlich schöne Fotos von jungen Schwänen in ihrem grauen Gefieder machen zu können
- Anschließend kam ich direkt ins Stadtzentrum… hinweg über die „Esplanade des Quinconces“ einen der größten aber genauso leeren Plätze, die ich je gesehen habe… zum prächtigen Theater der Stadt… dann weiter ins Nobel-Stadtviertel… überall waren die Straßen und Plätze noch relativ neu gestaltet… die Straßenbahn war komplett neu angelegt, wobei an manchen Stellen noch ältere Gleise vorhanden waren… gut möglich, dass die Bahn aber zeitweise ganz eingestellt war – überall schien sie aber nicht auf Gegenliebe zu stoßen… in einer Straße hingen an fast jedem Haus Plakate und Transparente, die eine Streckenerweiterung dort entlang verhindern sollte
- Ich kam schließlich an die Kathedrale der Stadt… eine der Kirchen, an der man die Weiterentwicklung des gotischen Baustils gut nachvollziehen konnte… anscheinend war die ursprünglich romanische Kirche erst aufgestockt und später um zwei seitliche Portale und ein gegenüberliegendes Kirchenschiff erweitert worden – in der Kirche wurde gerade ein Gottesdienst abgehalten… sonderlich viele Gläubige hatten sich aber nicht eingefunden, zu mal ein Teil davon Touristen waren… ich verfolgte die Zeremonie kurz, ehe ich den frei neben der Kirche stehenden Glockenturm bestieg… er war nicht direkt mit dem Gotteshaus verbunden, da man befürchtet hatte, die Wucht des Glockenschlages könne das Gebäude zum Einsturz bringen… vielleicht waren die Bedenken bei der ursprünglichen elf Tonnen wiegenden Glocke berechtigt… durch einen Riss war selbige aber durch ein, nur noch acht Tonnen wiegendes Exemplar ausgetauscht worden – der Ausblick vom Turm war sehr schön… einige Ecken der Stadt konnte ich wieder erkennen – leider konnte ich oben nicht lange verweilen… es war bereits viertel eins und mein Zug sollte um fünf vor eins abfahren… zumindest hatte ich vom Turm aus gesehen, in welche Richtung der Bahnhof lag, denn er befindet sich außerhalb den Grenzen des ADAC-Stadtplans… mit großen Schritten macht ich mich also wieder auf den Weg… völlig überrascht sah ich unterwegs noch einen offenen Supermarkt… ich wollte schon länger meine Wasserreserven wieder erweitern, hatte aber vergessen, dass Sonntag ist und somit fast alles geschlossen hat… dieser Laden aber nicht… also trotz Zeitnot noch ein kurzer Abstecher… immerhin die Straßenverkehrsschilder wiesen auch den Bahnhof aus… unsicher war ich mir aber, wie weit es noch ist… bis zur Abfahrt waren es nur noch zehn Minuten… so legte ich noch einige kurze Sprinteinlagen ein und hatte auf dem Bahnsteig sogar noch drei Minuten Zeit bevor es losging
- Vier Stunden später, kurz vor 16 Uhr, kam ich in Paris Montparnasse an… auch diesen Bahnhof hatte ich inzwischen schon einige Male passiert… dieses Mal aber trieb es mich nach draußen… ursprünglich wollte ich mit der U-Bahn zu meinem nächsten Abfahrtsort dem Bahnhof Paris Est fahren… da ich aber eher als damals geplant in der Stadt war, wollte ich nun doch noch einen Abstecher zur weltgrößten Lichtorgel machen… auf dem Stadtplan vor dem Bahnhof sah ich, dass dieser gar nicht allzu weit entfernt war… Zeit hatte ich auch genug, also machte ich mich wieder zu Fuß auf den Weg… vorher kam ich aber noch am „Hotel des Invalides“ irgendeinem mächtigen Kuppelbau vorbei… im schön angelegten Garten entspannte ich eine Weile, eh ich zum Eifelturm weiter ging… in dessen Umgebung wimmelte es nur so von Menschen… von den Wiesen ringsum war das Grün kaum zu erkennen und Mangel an Nachwuchs scheint es in Paris auch nicht zu geben – auch eine Heerschar Japaner war wieder auszumachen… mehrer japanische Paare mussten kurz zuvor geheiratet haben und ließen sich nun im Hochzeitskleid und Anzug vor dem Eifelturm ablichten… die ganze Verwandtschaft war auch dabei und die wartenden Limousinen gehörten der Oberklasse an… anscheinend der letzte Schrei unter Japans Besserverdienern
- In einiger Entfernung oberhalb des Eifelturms wollte ich ein „Ich-War-Da“-Bild von mir machen lassen… also suchte ich noch einer Person, die zum einen mit Familie oder Lebenspartner dort war und eine Kamera bei sich trug, die auf etwas fotografisches Sinn schließen lies… als erstes wählte ich einen älteren Franzosen aus… er hatte auch eine Canon und erklärte sich gerne bereit… zur Sicherheit machte er drei Bilder… jedes Mal fehlte die Spitze des Eifelturms und mein Unterkörper… ich hoffe für ihn, es lag daran, dass die Dioptrienzahl im Sucher nicht mit der seiner Brille übereinstimmte… hätte aber schon stutzig werden sollen, als er sich zuvor selbst mit seinem Handy vor dem Eifelturm fotografierte… welcher Pariser macht das schon – naja neuer Versuch neues Glück… ein asiatisches Pärchen… sie verrenkte sich gerade auf den Steinplatten, um ihn zusammen mit dem Turm atemberaubend abzulichten… beide hatten ebenfalls eine Canon… ich fotografierte erst die beiden, dann er mich… zwei Mal… mit Tumspitze… ohne Beine… Ernüchterung – ich gab auf… stellte den Selbstauslöser ein… legte eine kleine Wasserflasche unter, um auch ohne Stativ hochkant fotografieren zu können und voila… es ging doch… gleich im ersten Anlauf alles wesentlich drauf… ich brauchte allerdings noch vier Versuche, um nicht jedes Mal bis auf die Spitze den Turm selbst zu verdecken
- Zeit hatte ich noch genug, also machte ich mich auf den Weg Richtung Champs d’Elysee und Louvre… es ging aber auf 19 Uhr zu und eigentlich wollte ich erst einmal irgendwo das Formel1-Rennen von Kanada mitverfolgen… nach einigen Absagen, fand ich eine Bar, in der zwei Fernseher liefen und mir ein am Tresen sitzender Schwarzer und eine Bedienung bestätigten, dass das Rennen dort übertragen werde… ich bestellte etwas... erfuhr anschließend, dass in Frankreich Parlamentswahlen waren… und das man darüber abendfüllend berichten kann, kennen wir auch aus Deutschland... Formel1-Rennen war jedenfalls keines zu sehen und hätte ich nicht glücklicherweise in dieser Bar eine Internetverbindung gehabt, so wäre ich schnell wieder draußen gewesen… da ich aber auch schon bestellt hatte, verfolgte ich das Rennen im Internet-Live-Ticker und schrieb nebenbei an meinen Tagesberichten weiter… jetzt gegen Ende meiner Reise musste ich mich sputen… bis zu meiner Ankunft in München wollte ich mein Blog abgeschlossen haben – der Formel1 Grand Prix verlief ziemlich chaotisch… bis jetzt weiß ich noch nicht, warum Felippe Massa disqualifiziert worden ist… jedenfalls haben beide Ferrari-Piloten jetzt schon deutlichen Rückstand in der WM-Wertung und die Chancen des Youngsters aus Englang, Lewis Hamilton, stehen nach seinem ersten Rennsieg unglaublich gut
- Kurz vor 21 Uhr machte ich mich dann wieder auf und lief noch weiter bis zum Louvre… so verstaubt und dreckig wie durch die Parkanlagen in Paris waren meine Schuhe und Hosen auf der ganzen Reise nicht gewesen… anschließend gings weiter zur Kathedrale „Notre Dame de Paris“… auch bei letzterer machte ich noch mit Selbstauslöser ein „Ich-War-Da“-Bild… dann schwenkte ich Richtung Bahnhof ein… fast eine Dreiviertelstunde blieb mir noch… ich kaufte unterwegs noch ein Eis und kam rechtzeitig am Zug an
- Großraumwagen gab es diesmal leider nicht und so teilte ich mir mit vier anderen ein Abteil… die Luft war nur mäßig erträglich und zum Zeitpunkt dieses Schreibens schlief der Rest schon
- Bordeaux war wieder eine der Städte, von der ich einen ADAC-Stadtplan mit Erläuterungen für Touristen hatte… dadurch konnte ich meinen Weg etwas besser planen - gegen acht Uhr bin ich vom Bahnhof aus Richtung Garonne losgelaufen… den Fluss in Sichtweite stand ich mitten in einer großen Baustelle, dem Kai Ludwig des XVIII… zwischen Sand, Baudreck und Absperrungen kämpfte ich mich über teils Straße, Fussweg, Straßenbahnschienen oder Radweg entlang des Flussufers Richtung Stadtzentrum… nach einer Weile kam ich an einen Abschnitt, der bis auf einige Kleinigkeiten schon so gut wie fertig gestellt war… noch war hier nur vereinzelt eine Menschenseele zu sehen… ich setzte mich auf eine Bank, betrachtete den Fluss und wartete wie das Leben am Kai erwachte… mit der Zeit kamen immer mehr Jogger, Inlineskater und Radfahrer, um sich sportlich zu ertüchtigen… Platz dafür war genug… in einer Breite von gut 20 Metern gab es keine Kollisionsgefahr… von Fluss aus gesehen wurde dieser Streifen gefolgt von einer knapp ebenso breiten Grünanlage, dann kam die Straßenbahn, dann die Straße und schließlich die forderste Häuserzeile… wie ich später auf einer Tafel las, wurde der gesamte Kai in den letzten Jahren umgestaltet… laut Information sollte er auch schon seit Herbst 2006 fertig sein… das hatte wohl nicht ganz geklappt… im weiteren Verlauf folgten aber noch Schiffsanlegestellen, eine riesiger Skaterparkur, eine Marktfläche und mehrer Veranstaltungshallen und Restaurants… all diese Objekte passierte ich beim Weiterlaufen… an der Bootsanlegestelle lag die „Europa Nassau“ vor Anker… nach meiner Zählung hat sie 160 Kabinen und somit Platz für ca. 320 Passagiere… für all diese Menschen gibt es aber nur vier Rettungsboote… da dürfte es ziemlich eng zu gehen – auf der Skateranlage war anfangs noch wenig los… um diese Zeit turnten nur ein paar kleine Kinder darauf herum – mehr Trubel war dagegen auf der Marktfläsche… dort wurden schon alle möglichen Speisen angeboten… fangfrische Meerestiere, Backwaren und Konfiserie, Obst und Gemüse und auch alle Art warmer Gerichte
- Mein Weg führte mich dann weiter in einen nahe gelegenen öffentlichen Park… er war sowohl eine Oase der Entspannung, als auch Spiel und Spaß für Kinder – ich hatte hier das Glück einige hoffentlich schöne Fotos von jungen Schwänen in ihrem grauen Gefieder machen zu können
- Anschließend kam ich direkt ins Stadtzentrum… hinweg über die „Esplanade des Quinconces“ einen der größten aber genauso leeren Plätze, die ich je gesehen habe… zum prächtigen Theater der Stadt… dann weiter ins Nobel-Stadtviertel… überall waren die Straßen und Plätze noch relativ neu gestaltet… die Straßenbahn war komplett neu angelegt, wobei an manchen Stellen noch ältere Gleise vorhanden waren… gut möglich, dass die Bahn aber zeitweise ganz eingestellt war – überall schien sie aber nicht auf Gegenliebe zu stoßen… in einer Straße hingen an fast jedem Haus Plakate und Transparente, die eine Streckenerweiterung dort entlang verhindern sollte
- Ich kam schließlich an die Kathedrale der Stadt… eine der Kirchen, an der man die Weiterentwicklung des gotischen Baustils gut nachvollziehen konnte… anscheinend war die ursprünglich romanische Kirche erst aufgestockt und später um zwei seitliche Portale und ein gegenüberliegendes Kirchenschiff erweitert worden – in der Kirche wurde gerade ein Gottesdienst abgehalten… sonderlich viele Gläubige hatten sich aber nicht eingefunden, zu mal ein Teil davon Touristen waren… ich verfolgte die Zeremonie kurz, ehe ich den frei neben der Kirche stehenden Glockenturm bestieg… er war nicht direkt mit dem Gotteshaus verbunden, da man befürchtet hatte, die Wucht des Glockenschlages könne das Gebäude zum Einsturz bringen… vielleicht waren die Bedenken bei der ursprünglichen elf Tonnen wiegenden Glocke berechtigt… durch einen Riss war selbige aber durch ein, nur noch acht Tonnen wiegendes Exemplar ausgetauscht worden – der Ausblick vom Turm war sehr schön… einige Ecken der Stadt konnte ich wieder erkennen – leider konnte ich oben nicht lange verweilen… es war bereits viertel eins und mein Zug sollte um fünf vor eins abfahren… zumindest hatte ich vom Turm aus gesehen, in welche Richtung der Bahnhof lag, denn er befindet sich außerhalb den Grenzen des ADAC-Stadtplans… mit großen Schritten macht ich mich also wieder auf den Weg… völlig überrascht sah ich unterwegs noch einen offenen Supermarkt… ich wollte schon länger meine Wasserreserven wieder erweitern, hatte aber vergessen, dass Sonntag ist und somit fast alles geschlossen hat… dieser Laden aber nicht… also trotz Zeitnot noch ein kurzer Abstecher… immerhin die Straßenverkehrsschilder wiesen auch den Bahnhof aus… unsicher war ich mir aber, wie weit es noch ist… bis zur Abfahrt waren es nur noch zehn Minuten… so legte ich noch einige kurze Sprinteinlagen ein und hatte auf dem Bahnsteig sogar noch drei Minuten Zeit bevor es losging
- Vier Stunden später, kurz vor 16 Uhr, kam ich in Paris Montparnasse an… auch diesen Bahnhof hatte ich inzwischen schon einige Male passiert… dieses Mal aber trieb es mich nach draußen… ursprünglich wollte ich mit der U-Bahn zu meinem nächsten Abfahrtsort dem Bahnhof Paris Est fahren… da ich aber eher als damals geplant in der Stadt war, wollte ich nun doch noch einen Abstecher zur weltgrößten Lichtorgel machen… auf dem Stadtplan vor dem Bahnhof sah ich, dass dieser gar nicht allzu weit entfernt war… Zeit hatte ich auch genug, also machte ich mich wieder zu Fuß auf den Weg… vorher kam ich aber noch am „Hotel des Invalides“ irgendeinem mächtigen Kuppelbau vorbei… im schön angelegten Garten entspannte ich eine Weile, eh ich zum Eifelturm weiter ging… in dessen Umgebung wimmelte es nur so von Menschen… von den Wiesen ringsum war das Grün kaum zu erkennen und Mangel an Nachwuchs scheint es in Paris auch nicht zu geben – auch eine Heerschar Japaner war wieder auszumachen… mehrer japanische Paare mussten kurz zuvor geheiratet haben und ließen sich nun im Hochzeitskleid und Anzug vor dem Eifelturm ablichten… die ganze Verwandtschaft war auch dabei und die wartenden Limousinen gehörten der Oberklasse an… anscheinend der letzte Schrei unter Japans Besserverdienern
- In einiger Entfernung oberhalb des Eifelturms wollte ich ein „Ich-War-Da“-Bild von mir machen lassen… also suchte ich noch einer Person, die zum einen mit Familie oder Lebenspartner dort war und eine Kamera bei sich trug, die auf etwas fotografisches Sinn schließen lies… als erstes wählte ich einen älteren Franzosen aus… er hatte auch eine Canon und erklärte sich gerne bereit… zur Sicherheit machte er drei Bilder… jedes Mal fehlte die Spitze des Eifelturms und mein Unterkörper… ich hoffe für ihn, es lag daran, dass die Dioptrienzahl im Sucher nicht mit der seiner Brille übereinstimmte… hätte aber schon stutzig werden sollen, als er sich zuvor selbst mit seinem Handy vor dem Eifelturm fotografierte… welcher Pariser macht das schon – naja neuer Versuch neues Glück… ein asiatisches Pärchen… sie verrenkte sich gerade auf den Steinplatten, um ihn zusammen mit dem Turm atemberaubend abzulichten… beide hatten ebenfalls eine Canon… ich fotografierte erst die beiden, dann er mich… zwei Mal… mit Tumspitze… ohne Beine… Ernüchterung – ich gab auf… stellte den Selbstauslöser ein… legte eine kleine Wasserflasche unter, um auch ohne Stativ hochkant fotografieren zu können und voila… es ging doch… gleich im ersten Anlauf alles wesentlich drauf… ich brauchte allerdings noch vier Versuche, um nicht jedes Mal bis auf die Spitze den Turm selbst zu verdecken
- Zeit hatte ich noch genug, also machte ich mich auf den Weg Richtung Champs d’Elysee und Louvre… es ging aber auf 19 Uhr zu und eigentlich wollte ich erst einmal irgendwo das Formel1-Rennen von Kanada mitverfolgen… nach einigen Absagen, fand ich eine Bar, in der zwei Fernseher liefen und mir ein am Tresen sitzender Schwarzer und eine Bedienung bestätigten, dass das Rennen dort übertragen werde… ich bestellte etwas... erfuhr anschließend, dass in Frankreich Parlamentswahlen waren… und das man darüber abendfüllend berichten kann, kennen wir auch aus Deutschland... Formel1-Rennen war jedenfalls keines zu sehen und hätte ich nicht glücklicherweise in dieser Bar eine Internetverbindung gehabt, so wäre ich schnell wieder draußen gewesen… da ich aber auch schon bestellt hatte, verfolgte ich das Rennen im Internet-Live-Ticker und schrieb nebenbei an meinen Tagesberichten weiter… jetzt gegen Ende meiner Reise musste ich mich sputen… bis zu meiner Ankunft in München wollte ich mein Blog abgeschlossen haben – der Formel1 Grand Prix verlief ziemlich chaotisch… bis jetzt weiß ich noch nicht, warum Felippe Massa disqualifiziert worden ist… jedenfalls haben beide Ferrari-Piloten jetzt schon deutlichen Rückstand in der WM-Wertung und die Chancen des Youngsters aus Englang, Lewis Hamilton, stehen nach seinem ersten Rennsieg unglaublich gut
- Kurz vor 21 Uhr machte ich mich dann wieder auf und lief noch weiter bis zum Louvre… so verstaubt und dreckig wie durch die Parkanlagen in Paris waren meine Schuhe und Hosen auf der ganzen Reise nicht gewesen… anschließend gings weiter zur Kathedrale „Notre Dame de Paris“… auch bei letzterer machte ich noch mit Selbstauslöser ein „Ich-War-Da“-Bild… dann schwenkte ich Richtung Bahnhof ein… fast eine Dreiviertelstunde blieb mir noch… ich kaufte unterwegs noch ein Eis und kam rechtzeitig am Zug an
- Großraumwagen gab es diesmal leider nicht und so teilte ich mir mit vier anderen ein Abteil… die Luft war nur mäßig erträglich und zum Zeitpunkt dieses Schreibens schlief der Rest schon
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