Freitag, 25. Mai 2007

Tag 13 – 23.05.2007 – York/Edinburgh


- an diesem Morgen bin ich gegen sieben aufgestanden, habe für meine „teures“ Geld zumindest ausgiebig gefrühstückt und bin dann Richtung Bahnhof losgelaufen… in Gedanken war ich immer noch unschlüssig, ob ich sofort nach Edinburgh fahren oder erst noch einen Blick in das National Railway Museum werfen sollte… dieses öffnete aber erst um zehn… da es bis dahin nur noch 20 Minuten waren, beschloss ich meine Weiterfahrt noch etwas zu verschieben und wartete vorm Museum… fünf nach zehn tat sich immer noch nichts an der Eingangstür und ich musste feststellen, dass ich mich bzgl. der Öffnungszeiten an meinen Uhren orientiert hatte… diese zeigten aber alle noch deutsche Zeit an, da ich um nicht aller paar Tage umzudenken auf ein Umstellen verzichtet hatte… somit stand ich wieder vor der Wahl Warten oder Fahren… und ich wartete… Punkt 10 Uhr drängte ich dann mit einigen anderen in die Ausstellungshallen… gut zwei Stunden verbrachte ich zwischen der Unmenge an Ausstellungsstücken… es sind dort Loks und Waggons aller Art und allen Alters ausgestellt, aber auch alles andere was mit der Bahn zu tun hat, wird erläutert… außerdem sind in einem großen Bereich regaleweise alle möglichen Gegenstände zusammengetragen, die mit dem Thema zu tun haben… Bahnhofsuhren, Zugschilder, Lokmodelle, Zugausstattungsgegenstände usw. usf….
- kurz vor zwölf wollte ich eigentlich nach Edinburgh weiterfahren… ich brauchte aber im Gehen zu viel Zeit im Museumsshop, um mich für einige Ansichtskarten zu entscheiden… so sah ich meinen anvisierten Zug nur noch aus der Ferne bei der Abfahrt und musste eine halbe Stunde wartend auf dem Bahnsteig zubringen… dies führte zu innerem Unbehagen, vor allem da ich in der kurzen Zeit nur Teile des Eisenbahnmuseums und auch diese nur flüchtig besuchen konnte… besser wäre es wahrscheinlich gewesen gleich am Morgen nach Edinburgh weiterzufahren… aber hinterher ist man meistens schlauer
- kurz nach 15 Uhr kam ich in Edinburgh an… an der Touristeninfo bekam ich wieder einen Stadtplan und ließ mir gleich einzeichnen, wo meine Jugendherberge lag... diesmal wählte ich den direkten Weg, um zumindest einen Teil meines Gepäcks ablegen zu können… auch wenn ich kaum Übereinstimmung zwischen den Straßennamen des Stadtplanes und den ausgezeichneten Namen finden konnte, fand ich doch sehr schnell zur Jugendherberge… ich beglich den offenen Betrag für die Nacht, ging auf mein Zimmer und erleichterte meinen Rucksack, um alles außer Kamera und Notebook
- von neuer Leichtigkeit beflügelt machte ich mich wieder auf in die Stadt… es waren ca. 15-20°C, starke Bewölkung mit nur gelegentlich etwas Sonne und es wehte ein kräftiger Wind… auf Grund der Temperaturen war ich anfangs mit Langarmhemd und Windjacke ausreichend gekleidet, erst später am Abend zog ich noch meine Fleece-Jacke darunter… damit kam ich mir allerdings angesichts der Einheimigen völlig verweichlicht vor… die meisten Passanten auf der Straße waren kurzärmlich gekleidet und gar eine Jacke hatte fast keiner an… davon ausgegangen sind dies hier wahrscheinlich wirklich schon fast sommerhafte Wetterverhältnisse… schreckliche Vorstellung… interessant wird sein, ob sich bei fortschreitender Erderwärmung die Kleidungsgewohnheiten den unsrigen anpassen oder ob hier dann alle nur noch im Lendenschurz herumrennen J
- als erstes hatte ich mich in Richtung Edinburgh Castle aufgemacht… da ich aber doch einige Zeit durch die Stadt gebraucht hatte, kam ich erst reichlich eine Stunde vor Schließung an, für 11€ Eintritt war mir das etwas zu knapp und so beschloss ich, die Besichtigung auf den nächsten Vormittag zu verschieben… ich schlenderte weiter durch die Straßen Edinburghs… das Stadtbild hier ist ungewohnt, gefällt mir aber besser als in England… die Straßen sind von meist sehr hohen grau bis schwarzen Backsteinhäusern gesäumt… in der Altstadt entlang der Royal Mile zwischen Castle und Queens…, einem Sitz des britischen Königshauses ist das Gelände sehr uneben, es gibt viele kleine Gassen, die häufig steil hinauf oder hinunter führen… in den meisten Häusern sind kleine Geschäfte oder Pubs im Erdgeschoss… nur die Autos passen irgendwie nicht ganz ins Straßenbild… auf der anderen Seite vom Bahnhof liegt der jüngere kregorianisch angelegte Stadtteil… hier gibt es viele Plätze, die Straßen sind alle sehr breit und die Häuser sind groß und prächtig gebaut
- nachdem ich die beiden schönsten Stadtteile erkundet hatte, erklomm ich den Hügel, auf dem das Nelson-Monument steht und von dem aus man die Stadt nach allen Seiten hin überblicken kann… ein interessanter Ausblick… ich sah die äußeren Stadtteile, von denen ich mir kein Bild machen konnte, den Hafen, sah die Flussmündung des ??????, ein paar Schiffe, einige kleine Inseln und viele Hügel und Berge am Horizont
- es war bereits nach acht und die Sonne stand noch relativ hoch über dem Horizont… ich machte mich zurück zur Jugendherberge auf, um dort das Championsleague-Endspiel zu verfolgen… ungünstigerweise gab es dort aber gerade Probleme mit dem Fernseher und so machte ich auf der Schwelle wieder kehrt und ging wieder Richtung Stadt… aber schon 500m weiter in einem Einkaufszentrum mit mehreren Restaurants und Kneipen fand ich ein gemütliches Plätzchen, von dem aus ich das Spiel verfolgen konnte… außerdem konnte ich die Zeit nebenbei nutzen, um weitere Fotos auf mein Notebook zu überspielen – der Ausgang des Spiels entsprach dann nicht ganz meinen Preferenzen, aber Liverpool hat einfach mind. ein Tor zu wenig geschossen… schade – bei der Gelegenheit fällt mir aber gleich wieder ein, dass am letzten Sonntag Jena den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga geschafft hat J ich glaube, dass hatte ich bisher nicht erwähnt
- nachdem das Championsleague-Endspiel vorüber und sowohl Champagner als auch Tränen vergossen waren, machte ich mich zum zweiten Mal auf den Hügel mit dem Nelson-Monument zu erklimmen… inzwischen lag die Stadt in der Abenddämmerung und es war fast dunkel… in diesem Licht erhoffte ich mir noch schöne Fotomotiv - der Blick über die erleuchtete Stadt war wirklich toll und so wählte ich auch runterwärts nicht den direkten Weg zur Jugendherberge, sondern ging fast meine ganze Runde durch die zwei historischen Stadtteile noch einmal ab… gegen halb zwölf kam ich dann endlich in der Jugendherberge an… ich versorgte meine elektrischen Geräte alle mit neuem Strom, genoss die Vorzüge einer Dusche und legte mich Schlafen
- zuvor hatte ich noch kurz Bekanntschaft mit einem Taiwanesen gemacht, der für einen Monat in Großbritannien unterwegs war

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo lars,
bist doch der verrückteste Ossi, der mir je begegnet ist. Hast Du wenigstens eine Deiner ausser-ordentlich auffälligen Krawatten mitgenommen und an jedem Ort einen Stempel draufmachen lassen?
Übrigens habe ich auch einen neuen Rekord aufgestellt:
1709 ungelesene Mails nach Urlaub.
Komm gut wieder, wirst gebraucht!

Unknown hat gesagt…

1709 mails? OMG... unglaublich...