Mittwoch, 16. Mai 2007

Tag 4 – 14.05.2007 – Barcelona


- bin gestern 22:45 mit dem Bus zum TGV-Bahnhof von Aix-en-Provence gefahren… sehr schöner Neubau… mit großem geschwungenem Hauptdach und normalen Flachdächern auf den Bereichen der Bahnsteige, die unter dem Hauptdach hervorschauen… praktischer als in Berlin – während dem Warten habe ich fotografiert… bis ein Security-Mensch kam und meinen Fotografenausweis sehen wollte… er war der Meinung, das Fotografieren sei dort verboten… abermals merkwürdige Franzosen ;-)
- inzwischen weis ich auch, warum die Franzosen den TGV gebaut haben… diesmal habe ich mit dem TGV von Aix-en-Provence nach Marseille weniger als 15 Minuten gebraucht… mit dem Regionalzug am Mittag waren es anderthalb Stunden
- der Bahnhof in Marseille war ein Trauerfall… eigentlich schön gelegen, aber völlig im Umbau begriffen… gegen Mitternacht waren ca. 50 Reisende über die Bahnsteige verstreut – mindestens genauso viele Security, Polizeibeamte und Soldaten!!! liefen im Bahnhof auf und ab – die einzige Cafeteria hatte bereits seit 22:30 geschlossen… von McDonalds existierte nicht mehr als ein Plakat, die Toilettenfrau wollte oder konnte kein Geldwechseln und der einzige Getränkeautomat im ganzen Bahnhof nahm mein Geld zwar dankbar an, allerdings ohne mir auch etwas dafür zu geben – Resume: Marseille nur mit viel Proviant besuchen
- der Nachtzug war gut besucht… wie ich morgens festgestellt habe, waren schon wieder drei New Yorker direkt um mich… die sind anscheinend sehr reisefreudig
- bei einem halbstündigen Zwischenstop in Grenznähe habe ich die Gelegenheit genutzt, meine Hemd gewaschen, mit einem Handtrockner wieder trocken gefönt und mich frisch gemacht… danach fühlt man sich wieder wie ein Mensch J - aber es hat geregnet… im Wetterbericht für Barcelona waren tagszuvor über 25°C und Sonnenschein angekündigt
- in Barcelona angekommen, war es A…-kalt, regnerisch und stürmisch… wenn es hier schon so unangenehm ist, wie soll es dann erst in Irland oder Norwegen werden – das Wetter hat sich dann glücklicherweise etwas gebessert… die Wolken wichen dem Sonnenschein – was blieb war der stark böige Wind, der einem ständig irgendwelche Blütenteile in die Augen wehte
- ich war den ganzen Tag über im Altstadtzentrum und am Hafen unterwegs… aufgrund der Größe der Stadt könnte man hier problemlos eine Woche lang von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten unterwegs sein – das Stadtbild wird hauptsächlich von Jugendstilhäusern und modernen Gebäuden geprägt – dadurch unterscheidet sich Barcelona weniger von den Deutschen Städten als die anderen bisher besuchten… vor allem aber die Jugendstilhäuser… derart viele, derart große und reichhaltig verzierte – beeindruckend
- im Hafen lagen einige große Kreuzfahrtschiffe vor Anker – eine Fähre kam gerade an und wurde rückwärts zwischen den anderen Schiffen hindurch manövriert
- als letzte Attraktion wollte ich mir die berühmte Kathedrale von Barcelona anschauen – fünf Euro sollte mich das Vergnügen kosten… ärgerlich nur, dass der Eintritt ca. 30min später, ab 18Uhr, kostenfrei war – aber das stand nirgendwo – sehenswert war die Kathedrale allemal – „unglaublich“ was Menschenhand so alles hervorbringen kann – trotzdem ist für mich dies bezogen weniger manchmal mehr… schlichte Kirchen, wie die in Monte-Carlo strahlen für mich mehr Eleganz aus
- schön zu beobachten war in Barcelona die Lebensfreude auf der Straße: z.b. spontane Tanzeinlagen von Passaten vor Straßenmusikern... weniger schön anzuschauen: Schafsköpfe mit Augen in der Fleischauslage
- trotz vieler schöner Eindrücke, kam in Barcelona doch weniger Urlaubsgefühl auf, als in den anderen Städten – aber die Stadt lebt auch nicht so vom Tourismus, wie beispielsweise Nizza – hier vermischen sich Einheimische und Touristen so einer großen fast homogenen Masse
- nicht zu vergessen: das Eis war auch hier wieder ein Genuss… habe Schokoeis mit Peperoni probiert… genial
- bei meiner Weiterfahrt am Abend spielten sich dramatische Szenen am Bahnhof ab – manche Mitfahrer schienen ihre Familien zuvor Jahrlang nicht mehr gesehen zu haben und sie ebenso lange nicht wieder zu sehen… bin noch nie in einem derart alten Nicht-Museumszug gefahren… der Waggon knarrte an allen Ecken und Enden… und vom Altersdurchschnitt im Wagen konnte man denken, die meisten Fahrgäste waren schon bei der Jungfernfahrt dabei

1 Kommentar:

Danilo hat gesagt…

Schokoeis mit Peperoni? Also vergiften kannst du dich auch in Deutschland, da brauchste nicht so weit fahren :-)
Naja, Barcelona war ja scheinbar eher durchwachsen. Aber was solls. Sehenswert war es sicher. Würde mich nur mal interessieren wie du deine Sachen so unterwegs wäschst. Ist bestimmt ein sehr bizarrer Anblick.
Ansonsten hoffe ich doch, dass es dir noch gut geht und du weiterhin gut voran kommst. Also poste fleißig weiter, damit wir wissen wie es dir geht.
Übermorgen starten wir ja dann auch durch. Bis dahin pass schön auf dich auf. Wir sehen uns dann in London! Freu mich drauf.

Ahoi großer Meister